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Angelina

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Re: Friedhof

von Angelina am 14.02.2016 02:06

Die ganze Zeit über war ich stumm gewesen. Ließ ihn reden, ließ ihn mich ansehen. Was er sah, wusste ich nicht und ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es wirklich wollte. Ich musste aussehen, wie ein Wrack. Genauso wie er selbst. Und dass George sauer war, war auch nicht zu übersehen. Zu Recht? Vielleicht. Anstatt für ihn da zu sein, anstatt uns gegenseitig zu stützen, hatte ich den Kopf eingezogen und war verschwunden. Ja, irgendwie konnte ich ihn verstehen, hatte aber gleichzeitig keine Ahnung, wie ich ihm mein Verhalten erklären sollte. Weil ich es ja selbst kaum verstand. Ich wusste nur, dass es mir leid tat. Dass ich nicht der Grund für einen Teil seines Schmerzens sein wollte. Er sah enttäuscht aus. Enttäuscht von mir. Und dafür musste er noch nicht einmal irgendwas sagen. Ich sah es in seinen Augen. Das hätte Fred nicht gewollt. George traf damit den Nagel auf den Kopf. Vieles war aus dem Ruder gelaufen, fast alles. Und sie würden wohl niemals wieder ein halbwegs normales Leben führen konnten. Auch wenn das alle anderen sagten. Die Zeit heilt alle Wunden. Am Arsch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es irgendwann besser werden würde. Weder für mich und noch weniger für George, der täglich an Fred und all das erinnert werden würde, wenn er nur in den Spiegel sah. Völlig egal, ob drei Monate oder fünf Jahre vergangen waren.
Ich war seine beste Freundin. Ich bin seine beste Freundin. Wenn er es denn noch wollte. Ich schluckte, beobachtete ihn weiter, wie er auf mich zukam. Im ersten Moment dachte ich, er wollte mich in den Arm nehmen, hatte tatsächlich die Hoffnung, dass er... keine Ahnung... irgendwas tun würde. Dann aber wurde mir klar, dass er nicht zu mir wollte, sondern zu ihm. Und ich schämte mich augenblicklich für meine eigene Blödheit. Während George plötzlich anfing, mit Fred zu reden, stand ich teilnahmslos hinter ihm und fühlte mich plötzlich verdammt fehl am Platz. Wie der Lauscher an der Wand. Immerhin erfuhr ich so, dass er den Laden tatsächlich wieder aufgemacht hatte. Und dass er eine Aushilfe eingestellt hatte. Mit den ganzen Informationen fühlte ich mich noch schlechter, weil mir bewusst war, dass ich ganz plötzlich kein Teil mehr von seinem Leben war. Und dass ich selbst Schuld war. Dann setzte er sich auf den Boden. Und schwieg. Schon wieder bildete sich ein Kloß in meinem Hals, gegen den ich nicht ankam. Ohne es wirklich zu merken, war ich noch näher getreten, stand inzwischen direkt hinter ihm. Ich holte tief Luft, sank in die Hocke und umarmte ihn von hinten. Mein Gesicht drückte sich vorsichtig gegen seinen Hals und endlich schaffte ich es, die Tränen einzustellen.
"Ich bin deine beste Freundin. Und es tut mir so leid. Ich, kann es dir nicht erklären und ich verlange auch gar nicht, dass du... irgendwas verstehst, oder auch nicht. Ich will für dich da sein. Und dir helfen. Uns."

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Angelina

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Re: Friedhof

von Angelina am 05.02.2016 23:36

Gott, ich vermisse dich so sehr. ­
Ich war noch nie ein Mensch gewesen, de­r an irgendwas Übermächtiges glaubte. An­ einen Gott oder an ein Leben nach dem Tod. Zwar würde ich es genauso wenig ab­streiten, aber ich hatte mir einfach nie­ Gedanken darüber gemacht. Warum auch? ­Mit gerade einmal zwanzig Jahren? Sozusa­gen in der Blüte des Lebens? Selbst als­ es auf die Schlacht zu ging, als klar w­urde, dass ein Kampf unvermeidbar war. ­Selbst dann hatten wir uns keine ernstha­ften Gedanken darüber gemacht, hatten s­ie einfach nicht zugelassen. Schon gar ­nicht Fred. Ein einziges Mal hatte ich v­ersucht, das Gespräch in diese Richtung­ zu lenken. Er hatte nur gelacht, abgewu­nken und gemeint, dass er in ihrem ganz­en Repertoir an Scherzartikel genug hatt­e, um alle Todesser der Welt wegzuspren­gen. Und er hatte gesagt, dass ich mir e­in Leben ohne ihn doch sowieso nicht vo­rstellen konnte. Er hatte Recht gehabt.­ Verdammt recht. Ich war noch nie ein Me­nsch gewesen, der mit Toten sprach. Sch­on gar nicht an ihren Gräbern. Und doch ­drifteten meine Gedanken wie von selbst­ ab; in meinem Kopft hörte ich meine eig­ene Stimme, die so tat, als würde er ge­nau hier vor mir stehen und antworten k­önnen.
Und dann hörte ich ­ihn­. Für eine unglaublich lange Sekunde, di­e gleichzeitig so schnell vorbei war, w­ie ein einzelner Wimpernschlag, kollabi­erte meine Lunge; ich war nicht mehr fäh­ig, weiterzuatmen. Weil sich seine Stim­me fast anhörte wie die, seines Bruders. ­Weil selbst ich, die jahrelang Zeit mit ihnen verbracht hatte, vergessen hatte,­ wie ähnlich ihre Stimmfarben klangen. ­Dann war die Sekunde vorbei. Die Welt b­egann sich wieder zu drehen, ich fuhr he­rum und sah ihn. George. Das Spiegelbil­d seines Bruders. Und gleichzeitig auch ­gar nicht. Ich hatte sie schon immer au­seinander halten können, hatte noch nie ­Probleme damit gehabt, beide als eigens­tändige Menschen zu sehen. Nicht so wie die Anderen. Was ich hier tat, hatte er­ gefragt, noch während ich ihn wortlos ­anstarrte. Meine Hände verfingen sich in­ dem Saum meines Mantels. Ich sah ihn a­n, öffnete mehrmals den Mund und braucht­e doch eine halbe Ewigkeit, bis ich end­lich irgendwas rausbekam.
"Ich... weiß es nicht." Und das war die Wahrheit. Ich hatte keine Ahnung, was ich hier tat oder bezwecken wollte. Fred war tot und wir beide wussten das. Es brachte rein gar nichts, an seinem Grab zu stehen und nach ihm zu rufen. Und trotzdem tat ich es. Ich schluckte, hob den Kopf und blinzelte angestrengt, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. "Tut mir leid. Das mit den Briefen. Ich.. konnte nicht." Weil du mich an ihn erinnerst. Und jedes Mal, wenn ich dich sehe, an dich denke, weiß ich, dass es dir noch so viel schlimmer gehen muss als mir. Aber das sagte ich nicht, weil ich den Mut nicht fand. George war sauer. Und das zurecht. Ich hatte das ganze Jahr über nur als Freundin eines Toten gelebt und George als Bruder meines Freundes gesehen. Ich hatte vergessen, dass ich gleichzeitig auch die beste Freundin eines Hinterbliebenen war. "Ich... kann morgens nicht aufstehen. Ich gehe nicht mehr arbeiten. Ich... Alles geht den Bach runter.."

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Re: Friedhof

von Angelina am 04.02.2016 22:47

Der trockene Kies knirschte unter meinen Füßen. Ein Geräusch, das tausendmal lauter schien als in Wirklichkeit war. Einfach deswegen, weil hier ansonsten absolute Stille herschte. Und irgendwie passte es. Gleichzeitig aber schien es der abwegigste Gedanke überhaupt zu sein: Ich ging Fred besuchen. Wollte ich ihn früher besuchen, in der Zeit nach unserem Abschluss, war ich entweder durch die überfüllte Winkelgasse gegangen und hatte ohne Voranmeldungen den Laden der Zwillinge betreten oder aber direkt an ihre Wohnungstür geklopft. Auf jeden Fall war es nie still und ruhig gewesen. Weder um sie herum, noch in ihrer Wohnung. Warum auch? Ruhe war das Letzte, was man mit Fred und George in Verbindung gebracht hatte. Weil es einfach nicht passte.  
Hier allerdings schien es zu passen. Die Ruhe und gleichzeitig auch die Tatsache, dass ich mutterseelenalleine auf dem Friedhof war. Auch wenn ich mich nicht suchend umgesehen hatte, wusste ich, dass niemand anderes hier war. Dafür war der Friedhof viel zu übersichtlich gestaltet. Eigentlich komisch. Gerade nach der Schlacht, wo unzählige neue Gräber hinzu gekommen waren, hätte es mich nicht gewundert, anderen Leuten über den Weg zu laufen. Aber anscheinend hatte ich mir unbewusst eine gute Zeit ausgesucht. Es war das erste Mal, dass ich hier war. Seit der Beerdigung, bei der ich mich im Hintergrund gehalten hatte. Tagelang weigerte ich mich, hierhin zu gehen. Weil es alles so real und unumgänglich machte. Weil es mir vor Augen führte, dass es tatsächlich passiert war und ich nicht einfach so aufwachen konnte. Weil es ungemein wehtat.
Ich war nicht mehr ich selbst. Mehrere Bekannte und Freunde hatten versucht, mir zu helfen, waren aber gescheitert. Was hatte ich auch tun sollen? Einfach so weitermachen? Seine Familie besuchen? Ganz sicher nicht. Alleine bei dem Gedanken, wie es seinen Brüdern, seinen Eltern - und vor allem George - gehen musste, schien sich mein Magen schmerzhaft zu verknoten. Nein, ich würde ihnen nicht unter die Augen treten können.
Inzwischen knirschte der Kies nicht mehr, weil ich die Wiese betreten hatte. Wie von selbst trugen mich meine Beine zu seinem Grab und das, obwohl ich erst ein einzigel Mal hier gewesen war. Ich blieb stehen. Auf meiner Brust breitete sich ein tonnenschwerer Stein aus, der mich zu erdrücken drohte. Ich verlor den Halt, haftete mein Blick auf den grauen Grabstein und zwang mich, tief durchzuatmen und die Innschrift zu lesen. Den Namen zu lesen. Seinen Namen. Es war kalt. Obwohl es Mai war. Verrückt. Ich strich meine Haare aus dem Gesicht und dann - bevor mich der Mut erneut verlassen konnte - bückte ich mich schnell und legte die einzelne Rose vor den trostlosen Stein.
Meine Gedanken flogen zurück zu dem Tag der Schlacht. Zu dem Moment, in dem ich die große Halle betreten hatte und ihn auf dem Boden liegen sah. Zu dem Moment, in dem meine Welt zerbrochen war.

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Friedhof

von Angelina am 04.02.2016 22:30

x x x

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Re: George Weasley

von Angelina am 02.02.2016 15:31

Finde ich sehr gut

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Re: Angelina Johnson

von Angelina am 02.02.2016 10:27

Sehr schön Ich trag dich dann bei Enge Freunde ein ;)

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Re: Angelina Johnson

von Angelina am 02.02.2016 06:18

Sicher Was darfs denn sein? ^^

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Angelina Johnson

von Angelina am 01.02.2016 23:26

  





Familie & Verwandtschaft
Mutter: Aaliyah Johnson
Vater: Benjamin Johnson
Geschwister: -
Anderweitige Verwandtschaft:




Freunde & Bekannte
Beste Freundin:
Bester Freund: F. Weasley †, G. Weasley 
Sandkastenfreunde:
Enge Freunde: R. Weasley
Gute Freunde:
Freunde:
Oberflächliche Freunde:
Ausgenutzte Freunde:
Bekanntschaften:




Liebe & Techtelmechtel
Fester Freund:
Flirts:
Interesse an mir:
Interesse an:
Ex-Freund: F. Weasley †
Sandkastenliebe:
Techtelmechtel:
Hass-Liebe:
Verliebt in: 




Feinde & Konkurrenten
Erzfeinde:
Feinde:
Rivalen:
Beste Feindin:
Bester Feind:
Abneigungen: 

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.02.2016 15:33.

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Re: George Weasley

von Angelina am 01.02.2016 23:14

Gib mir was, übriggebliebener Zwilling :x ♥

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